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An der Frauenfelderstrasse wird nicht flaniert

Die geplante Neugestaltung der Frauenfelderstrasse, einer Kantonsstrasse und Hauptverkehrsachse, ist einmal mehr ein Beispiel dafür, wie man viel Geld ausgeben kann, ohne den Menschen im Quartier wirklich etwas Gutes zu tun. Der Kredit von fast 6 Millionen Franken wurde zwar mit einem schönen Antrag begründet. Doch wenn man genauer hinschaut, gibt es gravierende Nachteile.

Der massivste Einschnitt betrifft die Parkplätze. Sie werden beinahe halbiert. Für die Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch für das Gewerbe vor Ort, bedeutet das schlicht eine Verschlechterung der Erreichbarkeit. Erschwerend kommt noch die Blaue Zone dazu. Dies ermöglicht eine etwas längere Parkdauer nur mit einem mühsamen bürokratischem Akt.

Hinzu kommt die fragwürdige Planung der Bushaltestellen. Diese sind als Fahrbahnhaltestellen vorgesehen, die nicht überholt werden können. Jeder Bus wird also einen Stau verursachen, mit mehr Abgasen, mehr Lärm und mehr Ärger für alle Verkehrsteilnehmer. Dazu kommt die Verschmälerung der Fahrbahn, wo Konflikte zwischen Busfahrern, Autofahrern und Velofahrern vorprogrammiert sein werden. Verkehrssicherheit sieht anders aus.

Ein weiteres Beispiel für Planungsfehler sind die überdimensionierten Trottoirs. Über vier Meter breite Gehwege in einem Quartier, das keine Flaniermeile ist, sind schlicht absurd. Die Frauenfelderstrasse wird auch nach dem Umbau nicht die Marktgasse in der Altstadt ersetzen. Was die Anwohnerinnen und Anwohner wirklich brauchen, sind Parkmöglichkeiten für Besucher und funktionierende Verkehrswege ohne Staus. Prachtboulevards entlang einer Hauptverkehrsachse braucht schlicht niemand!

Besonders schwer wiegt auch der ökologische Aspekt. Eine gewachsene Baumallee mit alten, mehrheitlich gesunden Bäumen soll vollständig gefällt werden. Diese Bäume sind ein wichtiger Teil des Quartierbilds und tragen zum Stadtklima bei. Ersatzpflanzungen brauchen über 10 Jahre, um eine vergleichbare Wirkung zu erzielen. Man kann nicht Klimapolitik predigen und gleichzeitig ganze Baumreihen opfern, nur um ein überteuertes Strassenprojekt mit Flaniermeile zu realisieren.

Das Fazit ist klar: Dieses Projekt verfehlt die Bedürfnisse der Anwohnerschaft. Weniger Parkplätze, problematische Bushaltestellen, engere Fahrbahnen und der Verlust wertvoller Bäume – all das rechtfertigt niemals einen Kredit von 5.7 Millionen Franken. Eine einfache Sanierung der Strasse wäre notwendig und auch sinnvoll gewesen. Aber diese überladene Strassenneugestaltung ist einfach ein Blödsinn, dass im Parlament vergebens nach einer Mehrheit suchte. Links-Grün unterstützte das Vorhaben und was bleibt ist eine enttäuschte Stadträtin Christa Meier. Sie suchte das Problem bei den bürgerlichen Parteien und der GLP. Somit bleibt die Strasse weiterhin sanierungsbedürftig und eine Lösung ist nicht in Sicht.

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über den Autor
Philipp Angele
SVP Stadtparlamentarier (ZH)
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12.11.2024, von Christian Hartmann
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22.01.2024, von Christian Hartmann
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